Der unaufhaltsame Aufstieg des Immobilienmaklers R. (1)

Marktkenntnis, zumindest im lokalen Markt bzw. dem Schwerpunktmarkt. Dies erschien nicht schwer, schließlich kennt doch jeder Kaufinteressent nach kurzer Recherche alle Immobilien, die seinem Beuteschema entsprechen.

Immobilienbewertung ist sicher eine Mindestqualifikation. Rotlaer hatte es in seiner Rolle als Eigentümer mehrfach erlebt, dass einige Makler ihm ausführliche Bewertungsanalysen vorlegen konnten, während andere lediglich einen Preis nannten, den sie – wie auch immer – ermittelt hatten oder sich dem „Wunschpreis“ des Eigentümers anschlossen. Zumindest, so Rotlaer, wollte er über eine entsprechende Ausbildung mehr Sicherheit in der Preisbestimmung gewinnen.

Immobilienfinanzierungen hatte Rotlaer ausführlich kennengelernt. Er wusste, wie Finanzierungen aufgebaut sind, welche Anforderungen die Banken stellen und wie die steuerlichen Auswirkungen bei Kapitalanlegern oder Einliegerwohnungen sind. Deshalb beschloss er, sich bei Gelegenheit einen Kooperationspartner zu suchen, dem er seine Finanzierungen anvertrauen konnte.

Maklerrecht und Immobilienrecht sind ebenfalls lohnende Inhalte, befand Rotlaer und beschloss, sich nach Seminar-Angeboten umzuschauen.

Und schließlich war ihm der Vertrieb – was ja beim Makler eigentlich die Akquise ist – sicher nicht fremd, dachte Rotlaer. Zu seinen bisherigen Aufgaben gehörten stets auch der Verkauf und die damit verbundene Verhandlung. Die Spezifika der Branche erhoffte er sich in zwei Seminaren mit dem Schwerpunkt „Verkauf von Immobilien“ und „Akquise von Vermittlungsaufträgen“ aneignen zu können.
Insgesamt standen nun mehrere Seminartermine in seinem Kalender, und da er dort auf andere Makler treffen würde, sollte es ein Leichtes sein zu erfahren, wo weitere Defizite zu beseitigen wären.

Vier Wochen später war Ralf Rotlaer seinem Vorhaben schon ein gutes Stück näher gekommen. Die Seminare lagen hinter ihm und die Ordner mit den Seminarunterlagen, auf die er bei Gelegenheit zurückgreifen konnte, vor ihm. Ferner hatten ihm die zukünftigen Kollegen weitere wertvolle Tipps zu nützlichen Angeboten gegeben. Unter anderem wurde Rotlaer dringend geraten, Premium-Abonnent des IMMOBILIEN-PROFI zu werden, denn die monatlichen Kosten seien überschaubar – auch für einen Einsteiger – das Angebot jedoch sehr umfangreich. Besonders das dort vorgestellte Thema Makeln21 faszinierte Rotlaer, denn er hätte nicht vermutet, dass der Maklerbranche eine solche umfassende Systematisierung zur Verfügung steht.

An dieser Stelle, verehrte Leser, gilt es, in der Geschichte einmal kurz inne zu halten, denn natürlich nutzt Ralf Rotlaer Makeln21. Warum sollte dieses Buch sonst Makeln21-Arbeitsbuch heißen? Und damit wird es für Sie, den Leser, erst interessant. Vieles, was die Karriere des fiktiven Maklers Ralf Rotlaer fördert und zum Erfolg führt, ist natürlich schon da, anderes wird ergänzt oder im Rahmen der Buch-Entwicklung überarbeitet. Denn Rotlaer soll nicht der Super-Makler werden, dem einfach alles gelingt, eher ein durchschnittlich begabter Immobilienmakler, der Vorhandenes gekonnt einsetzt und deshalb schnell zum Erfolg kommt. Ferner nutzt Rotlaer die Unterstützung durch einen Coach, doch dazu mehr im nächsten Kapitel.