Jennys Tagebuch (1)

Sie sind der Traum jedes Maklers

Sie wollen kaufen oder mieten. Eins von beiden auf jeden Fall.

Eine geräumige Wohnung oder ein Haus soll es sein, nicht unter 130 qm. Das Häuschen gerne noch ein wenig größer und mit Garten. Denn es darf auch etwas kosten. 2.000 bis 2.200 Euro im Monat, beziehungsweise den entsprechenden Wert für ein Kaufobjekt. Sollte doch nicht so schwierig sein….

team-lercheDas ist die Ausgangssituation seit Beginn des Jahres 2015. Unsere Mitarbeiterin Jennifer Lerche ist (immer noch!) auf Immobiliensuche. Doch muss sie schnell feststellen, dass es gar nicht so viele Immobilien-Profis da draußen gibt, wie man annehmen möchte – wenn man jeden Tag mit vielen netten Maklern zu tun hat.

Leider müssen sich diese Immobilien-Profis nach wie vor gegen „Kollegen“ zur Wehr setzen, die das Bild der Branche in der Öffentlichkeit prägen. Nachfolgend finden Sie eine Aufzeichnung der teils skurrilen Begebenheiten der vergangenen sechs Monaten – die leider nicht fiktiv sind.

Anfang Januar 2015: Autisten

Erste vorsichtige Schritte in den Markt. Wir nehmen über das Kontaktformular eines sehr bekannten Portals Kontakt mit unterschiedlichen Immobilien und deren Maklern Kontakt auf. Wenig Reaktion. Wir bekommen in vielen Fällen keinerlei Rückmeldung. Selbst im Falle der Weiterleitung an ein Call-Center. Die, dem Makler übermittelte und sicher in Rechnung gestellte, Anfrage blieb bis heute unbeantwortet.

Ende Januar 2015: Blender

Erste Besichtigungen. Komisch, irgendwie sah die Wohnung im besser aus – viel besser sogar. Es war von „leichtem Renovierungsbedarf“ die Rede. In Wahrheit steht hier bald eine Kernsanierung oder der Abriss an. Wie sehr Bilder doch täuschen können, wenn man geschickt günstige Positionen zum Fotografieren einnimmt. Leider stehen wir bei der Besichtigung falsch. Weitere Fotos wurden anscheinend kurz nach dem Richtfest aufgenommen.

Anfang Februar 2015: Stalking

Schon zu Beginn der Besichtigung war klar: Nein! Hatten wir dem Makler dann auch gesagt und ihm für seine Bemühungen gedankt. Einige Tage später klingelt das Telefon, es ist der Makler: „Und, haben Sie sich das mit dem Haus überlegt?“ „Wieso überlegt? Wir hatten Ihnen doch direkt nach der Besichtigung gesagt, dass wir dieses Haus nicht haben wollen.“ Auf dem Ohr ist der Makler wohl taub „Also, es gibt da noch einen Interessenten, der…“

Er rief noch vier Mal an um über „andere Interessenten“ zu unterrichten, abgesprungene Interessenten, an der Finanzierung Gescheiterte oder neue, „stark interessierte“ Konkurrenten um ein Haus, das wir überhaupt nicht haben wollen. Letzter Reanimationsversuch: E-Mail-Benachrichtigung über eine aktuelle Preis-Reduzierung.

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