Systematics (7): Teamführung

Die Hauptverantwortung

Im Rahmen von Makeln21 und dem von mir beschriebenen Unternehmensentwicklungsmodell wird angestrebt, dass jeder Rolle nur eine Hauptverantwortung zugewiesen wird. Wenn alle wesentlichen Verantwortungen im Unternehmen abgedeckt sind, so erleichtert dies später die Kontrolle. Letztendlich wird nur kontrolliert, ob die Verantwortung erfüllt wurde. Dem Mitarbeiter bleibt dabei selbst überlassen, wie er dabei vorgeht.

Nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch wie die Hauptverantwortungen zugewiesen werden können:

Rolle Hauptverantwortung
Unternehmer Unternehmerische Idee weiterentwickeln.
Geschäftsführer Entwicklung und Umsetzung von Strategien, die das langfristige Überleben des Unternehmens sichern.
Assistenz Administrative Unterstützung für den Geschäftsführer
Buchhaltung Buchführung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und Bereitstellung aktueller Berichte für die Geschäftsführung.
IT-Rolle Optimale Unterstützung der Geschäftsabläufe durch IT
Verkaufsleiter Erreichung der jährlichen Umsatzziele durch das Verkaufsteam und Umsetzung der Verkaufsstrategie
Verkäufer Erreichung der vorgegebenen Umsatzziele durch Befolgen der Verkaufsstrategie
Vermiet-Agent Erreichung der vorgegebenen Umsatzziele durch Vermietung im Rahmen der strategischen Vorgabe
Einkauf Erreichung der vorgegebenen Anzahl von qualifizierten Einkaufsterminen im Rahmen der strategischen Vorgabe
Auszubildender Erfüllung der Ausbildungsziele und positives Bestehen der Abschlussprüfung

Anhand der Formulierungen erkennt man leicht Zusammenhänge: Der Geschäftsführer ist für die Erarbeitung von Strategien und deren Umsetzung zuständig. Dazu gehört z.B. eine langfristige Business-Planung mit entsprechenden Maßnahmen. Dies wird vom Unternehmer geprüft und bewertet. Die Assistenz ist dafür zuständig, den Geschäftsführer von allen administrativen Aufgaben zu entlasten, so dass sehr schnell klar ist, welche Aufgaben hierunter zu verstehen sind (z.B. Terminplanung, Formularwesen, Beschaffung).

Der Verkaufsleiter erreicht Ziele durch das Team. Das bedeutet, dass er selbst keine Umsätze erzielt und für die Führung der Verkäufer zwingend zuständig ist. Diesen gibt er eine Verkaufsstrategie bzw. eine strategische Vorgabe an die Hand, die diese Mitarbeiter beachten müssen.

Verkäufer bekommen Umsatzziele vorgegeben und müssen sich bei der Erfüllung an bestimmte Vorgaben halten. Hierdurch ist sicher gestellt, dass sie auf die richtige Weise arbeiten. Der persönliche Einsatz bestimmt später den Erfolg.

Auszubildende schließlich sind selbst für Ihre Prüfungsergebnisse verantwortlich. Der zugewiesene Ausbilder unterstützt diese zwar im Rahmen der Ausbildung, jedoch das Ergebnis verantworten die Auszubildenden immer selbst.

Übertragen von Verantwortung

Verantwortung kann man nicht delegieren. Man kann sie nur übertragen. Hierzu ist notwendig, dass der Mitarbeiter die übertragene Verantwortung richtig versteht. Verantwortung bedeutet selbst Initiative zu zeigen und immer den Blick auf das Wesentliche zu richten. Wird die Verantwortung wirklich erfüllt, so wird dadurch immer ein Gewinn für das Unternehmen oder andere Mitarbeiter erzielt. Dieser Gewinn wird geprüft, so dass ersichtlich wird, ob der Verantwortung entsprochen wurde. Versteht ein Mitarbeiter seine Verantwortung und bejaht diese, dann ist es nicht mehr notwendig die einzelnen Aufgaben ständig zu kontrollieren.

Hindernisse

Es gibt drei Hindernisse, die dem Übernehmen von Verantwortung im Wege stehen:

  • Können: Eine Verantwortung darf nur übernommen werden, wenn die entsprechenden Fähigkeiten vorhanden sind oder im Rahmen der Aufgabe rechtzeitig erlernt werden können. Ist dies nicht der Fall muss die Verantwortung abgelehnt werden oder darf nicht übertragen werden.
  • Wollen: Der Mitarbeiter muss es wollen. Dazu muss er zunächst verstehen, welche Bedeutung seine Rolle im Unternehmen hat. Bei Aufgabenübertragung ist das Wollen häufig ein Problem, weil der Sinn der Aktivität nicht verstanden wird. Motivation entsteht letztendlich nur, wenn ein Sinn für den Mitarbeiter erkennbar ist.
  • Dürfen: Häufig erlauben Vorgesetzte Ihren Mitarbeitern nicht, die Verantwortung zu übernehmen. Die Ursache sind häufig unbewusste Konflikte innerhalb der Persönlichkeitsstruktur. Oft äußert sich dies darin, dass der Vorgesetzte zu schnell zu viel erwartet und dann Aufgaben aus dem Verantwortungsbereich selbst übernimmt oder sich in die Tätigkeiten einmischt. Dadurch entsteht das Gefühl der Unzulänglichkeit beim Mitarbeiter und er geht in einen Modus der Hilflosigkeit über und überlässt dem Vorgesetzten wieder die Führung.

Alle drei Aspekte sind gründlich zu prüfen. Wenn alle drei Hindernisse überwunden sind, erzielen Sie optimale Ergebnisse.

[1] Dies gilt übrigens auch für die meisten Unternehmer und Geschäftsführer. Sie halten sich zwar für ausgesprochen leistungsfähig und nehmen oft gleich fünf oder mehr Verantwortungen im Betrieb wahr. Schaut man einmal auf die Details, so stellt sich jedoch heraus, dass mehr als 95% der Geschäftsführer nicht einmal einen Business Plan haben oder über eine klare Führungssystematik verfügen! Ein klares Zeichen, dass hier eine wesentliche Verantwortung nicht wahrgenommen wurde.

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